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Die Fahrt nach Taizé

Unsere Reise nach Taizé begann am Samstag um 22 Uhr schon gut. Die Bahn war pünktlich und unser Waggon sauber. Einige haben die Nachtfahrt genutzt, um zu schlafen, andere haben um 4 Uhr nachts auf dem Flur UNO gespielt. Wir haben es pünktlich nach Taizé geschafft.

 

Dort ging es dann ganz schnell: Einweisung in Taizé, Zelt aufbauen, Abendessen und der erste Gottesdienst. Die Atmosphäre kam der im Michel Gottesdienst nah, wenn sie nicht in Taizé sogar besser war. Wir und viele andere sangen Lieder in Sprachen, die wir vorher nie gehört hatten, aber auch auf deutsch. Auf einmal war der Gottesdienst auch schon vorbei, also schnell zum Oyak. Dort hat man sich etwas zu Trinken geholt und die ersten Kontakte mit Menschen aus der ganzen Welt geknüpft. Vor dem Schlafen noch schnell duschen und dabei erwartete einen dann der große Schreck: Die Duschen waren kalt.

Am nächsten Morgen ging es um kurz nach Acht in die Kirche. Beim Singen musste der ein oder andere noch gähnen von der kurzen Nacht und dann eilten wir auch schon zum Frühstück. Es gab Baguette, Schokolade und Butter, dazu Kakao oder Tee. Das wird jeden Morgen unser Frühstück in Taizé. Nach dem Frühstück ging es richtig los mit Taizé und die Bibeleinführung mit einem Bruder begann. Jugendliche aus der ganzen Welt haben versucht, mit der Hilfe des Mönches, der ursprünglich aus Indien kommt, die ausgewählte Bibelstelle zu verstehen. Gleichzeitig wurden die Menschen aus vielen anderen Ländern beäugt.

Jetzt folgt das Highlight des Tages, die internationalen Kleingruppen: Ungefähr zehn Jugendliche und eine Gruppenleitung setzten sich zusammen, um über die Bibel und alles andere, das uns interessiert, zu sprechen. Das Besondere dabei ist, dass, obwohl man sich noch nicht gut kennt und Probleme mit der englischen Sprache vorkamen, die Gespräche auf Augenhöhe und sehr erleuchtend sind. Nach den Gesprächen trafen wir uns mit unseren Freunden aus Hamburg, einige gingen duschen (das Wasser ist immer noch kalt), andere erkundeten das Gelände.

Dann ging’s wieder in die Kirche zum 2. Gottesdienst des Tages und danach zum Mittagessen. Eine Routine stellte sich ein. Nach dem Mittagessen folgte die zweite internationale Phase, hier arbeiteten wir kreativ, sodass wir unter anderem mehrere Theaterstücke einübten. An zwei Tagen mussten wir aber auch das Gelände putzen und obwohl es niemandem wirklich gefallen hat, wurden alle Aufgaben erledigt. In der Gruppe war dann selbst das Toilettenputzen lustig und schnell vorbei.

Nach dem Abendessen ging es wieder in den Gottesdienst und selbst die Leute, die eigentlich nicht gerne singen, haben so langsam die Freude des Singens für sich entdeckt. Deswegen war auch das nächtliche Singen in der Kirche gut besucht, obwohl man am nächsten Morgen nur schwer aus dem Schlafsack kam.

Der Dienstag begann dann auch phänomenal: In den Duschen gab es endlich warmes Wasser! Die Woche ging danach auch gut weiter. Neu ankommende Gruppen mischten die internationalen Gruppen auf und brachten somit wieder neue Freunde mit. Das Gespräch mit einem der Mönche am Donnerstag war der intellektuelle Höhepunkt der Reise. Eine Stunde Zeit hatten wir mit dem Bruder, der uns Fragen religiöser, aber auch praktischer Art beantwortete.

Auch wenn sich die Zeit in Taizé langsam dem Ende neigte, stieg die Stimmung immer weiter. Selbst die „nicht Gläubigen“ unter uns erwarteten die Gottesdienste am Ende der Woche gespannt. Besonders das Entzünden des Friedenslichts stellte einen wunderschönen Abschluss für die Reise dar. Mit einigen Tränen verabschiedeten wir uns von unseren neuen internationalen Freunden und eins ist klar: Bis nächstes Jahr, Taizé!

Klaas Besser, S2

 

 

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