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Eine besondere Veranstaltung mit Herrn Buterfas-Frankenthal
Eine besondere Veranstaltung
Alle 10. und 11. Klassen von Stadtteilschule und Gymnasium waren am 29.01.2024 im Michel und konnten Frau und Herrn Buterfas-Frankenthal zuhören, die aus ihrer Kindheit im nationalsozialistischen Deutschland sprachen.
Hier nun zwei Berichte:
Am 29. Januar 2024 veranstaltete die Polizeiakademie einen Gedenktag in der St. Michaelis Kirche. Dieser Gedenktag galt den Opfern des Holocaust und sollte jüngere Menschen an die Schrecken der NS-Zeit erinnern. Zu diesem besonderen Ereignis fanden sich 1400 Menschen, darunter 700 Polizist:innen und 600 Schüler:innen, ein. Der Ehrengast dieser Veranstaltung war der Zeitzeuge Ivar Buterfas-Frankenthal. Dieser berichtete von seinen Erlebnissen und beantwortete Fragen aus dem Zuschauerraum.
Diese Gedenkfeier berührte uns alle sehr. Ivar Buterfas-Frankenthal teilte ganz persönliche Erlebnisse seiner Kindheit und berichtete, wie er aufgrund der ständigen Angst nie ein Kind sein konnte. Er teilte den Schrecken seiner ständigen Flucht vor den Nationalsozialisten und wie sehr ihn das für sein weiteres Leben geprägt hat.
Das war sehr bewegend und die Stimmung in der Kirche ehrfürchtig. Alle Zuschauenden hörten dem Zeitzeugen gespannt zu und es war trotz der vielen Menschen sehr still. Dieser Tag war nicht nur besonders, weil wir einem Zeitzeugen lauschen durften, er war vor allem besonders, weil es Ivar Buterfas-Frankenthals letzter offizieller Auftritt war. Diese Umstände machten diesen Tag noch viel besonderer. Die bewegenden Worte des Zeitzeugen werden allen Anwesenden in Erinnerung bleiben, so wie dieses einmalige Erlebnis und die vielen Eindrücke auch in unserer Erinnerung bleiben werden. Ich denke, das Ziel Ivar Buterfas-Frankenthals, den Zuschauern die Botschaft des Friedens mitzugeben, ist gelungen. Durch das Ziehen von Parallelen der Vergangenheit zu heute gewann seine Rede noch mehr an Gewicht. Er appellierte an uns, nicht blind durch die Welt zu gehen und Unrecht zu erkennen. Und wenn wir Unrecht sehen, sollen wir nicht wegschauen. Auch bat er uns, einerseits niemals die AfD zu wählen und andererseits mächtige Menschen zu hinterfragen.
Die Musik war sehr passend zu dem Anlass und bot eine gelungene Untermalung der Veranstaltung. In diesem Zug danken wir dem Polizeiorchester und den drei Solistinnen. Vor allem aber danken wir natürlich Ivar Buterfas-Frankenthal, dass er es geschafft hat, ein letztes Mal für uns zu sprechen. Wir danken auch seiner Frau Dagmar Buterfas-Frankenthal, die ihren Mann so liebevoll unterstützt hat. All das wäre ohne die Polizei-Akademie nicht möglich gewesen. Wir als Wichern-Schule bedanken uns, dass wir eine der vier Schulen sein durften, die an dieser Veranstaltung teilnehmen durften.
Wir wünschen Herrn Buterfas-Frankenthal und seiner Familie von Herzen alles Gute.
Merle Rabenstein, 10C
Wir, Sarah und Ronja, haben am Montag, den 29. Januar im Michel an einer Gedenkveranstaltung zum Holocaust teilgenommen.
Veranstalterin war die Polizei Hamburg und im Mittelpunkt stand Ivar Buterfas-Frankenthal, ein Überlebender des Holocaust.
Im Geschichtsunterricht haben wir uns darauf vorbereitet, doch natürlich ist es eine ganz andere Erfahrung, einem Menschen, der so etwas erlebt hat, zuhören zu dürfen.
Obwohl Herr Buterfas-Frankenthal schon so viel durchmachen musste, schilderte er seine Erlebnisse eindrucksvoll. So erzählte er uns, dass er in der Schule mit 6 Jahren als „Judenschwein“ bezeichnet und von anderen Schülern verfolgt wurde.
Später hat er sich mit seiner Mutter, seinen 8 Geschwistern und ohne Vater auf die Flucht nach Polen gemacht.
Diese Erzählungen sind uns besonders in Erinnerung geblieben, wie auch, dass er solche Veranstaltungen abhalte, damit etwas Vergleichbares nie wieder passiert.
Süß fanden wir außerdem, als er erklärte, wie seine Frau ihn gerettet hat. Ohne sie hätte er sich umgebracht. Spontan kam es auch noch zu einem Kuss und das ganze Publikum applaudierte <3
Zum Schluss gab es noch eine Fragerunde. Als sich keiner traute, versprach er dem Ersten, der eine Frage stellt, sein Buch. Daraufhin ist Aaliyah aufgestanden und hat die erste Frage gestellt.
Noch stolz auf unsere Mitschülerin ging die Gedenkfeier für uns zu Ende.
Wir hoffen, unsere Eindrücke weiter tragen zu können, da wir die letzte Generation sind, die den Zeitzeugen des Holocausts zuhören kann.
Ronja Fey und Sarah Trede, 10g2
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